Budgetplanung aber richtig!
Viele Brautpaare haben eine genaue Vorstellung davon, wie ihre Hochzeit aussehen soll. Aber haben sie auch eine Vorstellung davon, was diese erträumte Hochzeit kostet?
„Die Kosten der Lokalität sind doch ganz einfach zu berechnen! Wir haben 100 Gäste, ein gutes, mehrgängiges Essen wird wohl für 50 Euro möglich sein. Für Getränke – habe ich gehört -, muss man genau so viel rechnen. Macht dann € 10.000, die wir für unsere Hochzeit einplanen müssen.“ So oder so ähnlich kalkulieren viele – und unterschätzen damit maßlos die Gesamtkosten. Denn selten ist es mit einem Abendessen getan – Sektempfang, Kaffee-Kuchen, ein Mitternachtsessen verlangen einen nicht niedrigen Zusatzaufwand. Manche Feiern beginnen bereits am Tag vorher oder enden mit einem Brunch am „Tag danach“. Natürlich sind auch die Preise jeder einzelnen Speise wie jeder Teilbereich der Hochzeit finanziell je nach Anbieter und Inhalt sehr unterschiedlich. Was hier beispielhaft mit 100 Euro angesetzt wurde, kostet bei einem günstigen Caterer oder selbst gemacht natürlich weniger, kann aber auch um einiges teurer ausfallen.
Auch die Menge und Qualität der Getränke können das Budget deutlich beeinflussen. Gerade Cocktails oder für manchen gar Champagner können dem Budget in den meisten Lokalitäten weh tun. Beides würde ich aus Budgetgründen bei den meisten Hochzeiten ohnehin nicht empfehlen. Oftmals fallen auch noch zusätzliche Raummieten für Garten, Kinderbetreuung, Bandgarderobe oder Ähnliches an.
Wer eine ganz besondere Lokalität ohne eigene Gastronomie anmieten möchte, muss noch mit vielen weiteren Kosten rechnen. Allen voran die Raummiete, die von ein paar hundert Euro bis zu mehreren 1000 Euro bei den besonders beliebten und schönen Locations kostet. Hinzu kommen oftmals Nebenkosten für gemietete Ausstattung, Locationmitarbeiter etc. Bei einem gebuchten Caterer sind ein riesen Bazen für die Mietarbeiter fällig sowie diverse weitere Kosten für Equipment, Geschirr, Besteck, Tischwäsche etc. (sofern diese nicht in der Location kostenfrei vorhanden sind).
Aber natürlich gibt es noch unzählige andere Kosten, die man von Anfang an budgetieren sollte. Große Posten sind da z.B. Brautkleid inkl. Accessoires, Kleidung des Bräutigams und Ringe. Aber auch bei den Feierkosten gibt es noch viel zu bedenken. Wie sieht es aus mit Musik: DJ oder Band? Musik bei der Trauung und vielleicht schon beim Sektempfang? Soll ein Fotograf die Erinnerung bis in die Ewigkeit festhalten und wie lange soll dieser bleiben? Hier unterscheiden sich die Kosten nach Zeitaufwand schnell von ein paar 100 bis ein paar 1.000 Euro. Selbiges gilt natürlich für Videografen.
Dann lassen sich vor allem die Bräute sehr gerne von den wundervollen Hochzeitsdekorationen im Internet oder Brautmagazinen verführen: ein paar Blumen für die Trauung, Lampions in den Bäumen, Ausgestaltung der Tische, Dekoration auf Gartenmöbeln, in Nischen, auf Buffets … und die schönen Holzwegweiser, die man gesehen hat, müssen es bitte auch sein, damit alles stimmt. „Wir sparen ja bei der Dekoration, weil wir diese mit unseren Freunden am Vorabend selbst machen“. Auch dies oftmals ein Trugschluss, da viele Lokalitäten für den zusätzlichen Tag Raummiete verlangen (müssen), die jegliche sonstige Ersparnisse wieder kaputt machen.
Die perfekte Einladung stammt am Ende doch vielleicht aus der Feder eines Grafikers – und der liegt mit Änderungswünschen auch bei ein paar hundert Euro bis ein paar 1000 Euro. Gerade, wenn es noch um das Design weiterer Papeterie wie Menükarten, Kirchenhefte, Danksagungskarten etc. geht. Nicht zu vergessen das Porto, das bei den meisten Hochzeiten gleich mindestens bei dem eines Maxibriefes liegt.
Noch habe ich nicht alle Posten erwähnt, die auf vielen Hochzeiten anfallen (können).
Ich kann nur allen Brautpaaren raten von Anfang an in Ruhe, ALLE ihre Kosten zu kalkulieren. Genau überlegen, was man alles haben möchte und dafür erste Summen großzügig schätzen oder Angebote einholen. Und nicht vergessen: „Kleinvieh macht auch Mist“ – gerade auf einer Hochzeit. Allzu schnell ist eine tolle Location gebucht und das Budget für die Lieblingsband und die romantische Dekoration dann schon aufgebraucht. Lieber vorher noch ein bisschen Geld sparen oder die Hochzeit in Stil und Größe etwas anpassen, als am Ende auf Schulden sitzen zu bleiben. Hauptsache ist doch, man hat Spaß mit seinen Liebsten.
Ein Hochzeitsplaner kann hier gerade in der Anfangsphase beratend und kalkulierend zur Seite stehen. Mit viel Erfahung denkt er an alle Posten und kann diese anfangs viel realistischer einschätzen als die meisten Brautpaare, die nicht täglich mit einer solchen Feier zu tun haben.
Egal, ob es am Ende eine Hochzeit im eigenen Garten (Achtung kann besonders schnell zur Budgetfalle werden!!), im Vereinsheim oder üppigen Schloß ist. Geld ist Geld und irgendwo hat jeder seine Budgetgrenze.