Diese Frage stellen sich viele Brautpaare. Was macht der eigentlich und wieso soll ich das nicht selbst können? Klar, kann man seine Hochzeit selbst organisieren. Je nachdem, in welchem Rahmen man feiert und wieviel Zeit einem zur Verfügung steht, ist das auch grundsätzlich kein Problem, aber …
‚Früher hatte man auch keinen Hochzeitsplaner‘. Früher waren die Hochzeiten auch anders. Das liegt an verschiedenen Dingen. Da ist zum einen der Wandel der Gesellschaft. Zu Zeiten als die Mütter noch keinen festen Job hatten, konnten sie viel mehr bei der Hochzeitsplanung unterstützen und ihre eigene Erfahrung hinzugeben. Meist half die gesamte Familie bei den Feierlichkeiten mit. Man feierte ohnehin im Heimatort und meist in der Lokalität, wo alle schon immer gefeiert haben, mit dem Fotografen, der die ganze Familie immer wieder ablichtete und auch die Musik kam aus Empfehlungen der eigenen Reihen.
Heute wohnen die Paare oft nicht mehr am Heimatort und haben daher weniger Kontakte und weniger Unterstützung durch die (Groß-)Familie. Auch heiraten die Brautpaare oft später und stehen daher meist stärker im Berufsleben. Ihnen fehlen dann oft Zeit und Kraft für eine Planung, bei der leider auch oft nicht alles so einfach wie am Schnürchen läuft, wie man sich das so vorstellt.
Eine andere Entwicklung hat Hochzeiten fast noch mehr verändert. Als ich vor 25 Jahren als Hochzeitsplaner anfing, war das Internet noch fast inexistent – ebenso stand die digitale Fotografie noch in den Kinderschuhen. Keiner hatte ein Smartphone, mit dem immer und überall Fotos gemacht und mit ein paar Clicks im Internet hochgeladen werden konnten. Heute haben wir eine Fülle an Inspirationen mit Fotos von Milliarden von Hochzeiten, Hochzeitsportalen, Blogs und unzählige Anbieter mit tollen Webseiten. Das Brautpaar wird ständig verführt mit neuen, schönen Ideen, wie sie ihre Hochzeit bereichern können. Oft wissen sie gar nicht mehr, wo sie anfangen sollen, was sie wirklich möchten und wer nun wirklich der richtige Dienstleister für ihre ganz persönliche Feier ist.
Die drei Hauptpunkte, wo ein Hochzeitsplaner ansetzt sind die folgenden:
- Zeitersparnis: alle, die beruflich und/oder privat stark eingebunden sind, sollten sich Gedanken machen, ob sie die Arbeit an einen professionellen Hochzeitsplaner abgeben. Die meisten unterschätzen, wieviel Arbeit doch so eine Hochzeitsplanung bedeutet. Viele ausgiebige Termine mit Lieferanten und Dienstleistern, viel Planungs- und Entscheidungsarbeit vom Ablauf über die Drucksachen bis Essen/Getränke und vor allem Dekoration. Wieviele Abende und Wochenenden bleiben effektiv für die Planungen bzw. wie oft kann man sich auch mal unter der Woche frei nehmen, weil die Dienstleister nur dann Termine anbieten? Ist man vielleicht auch oft abends oder am Wochenende einfach nur müde oder möchte anderen Freizeitaktivitäten nachgehen? Der Hochzeitsplaner nimmt einem alle mühsame und zeitraubende Arbeit ab und bereitet einem alles für eine leichtere Entscheidung vor. Denn das ist ganz wichtig: die finalen Entscheidungen fällt das Brautpaar natürlich weiterhin selbst. Ein guter Hochzeitsplaner setzt die Wünsche des Brautpaares um und nicht seine eigenen oder ausschließlich aktuelle Trends oder ähnliches.
- Erprobte Kontakte: ein erfahrener Hochzeitsplaner hat zahlreiche Kontakte zu Lieferanten, Dienstleistern, Künstlern und natürlich Locations. Er weiß, was zum Brautpaar passt und vor allem wer gute und zuverlässige Arbeit von Anfang bis Ende bietet, weil er mit vielen schon zusammen gearbeitet hat. Er erspart dem Brautpaar damit viel Zeit bei der Suche und vor allem böse Überraschungen. Nur, weil ein Anbieter sympathisch ist oder eine tolle Webseite hat, muss er nicht der Richtige für genau dieses Brautpaar sein.
- Erfahrung: Ein Hochzeitsplaner, der schon einige Jahre dabei ist, hat viel Erfahrung gesammelt. Er weiß, worauf es ankommt, an was man alles denken muss, was man unbedingt tun sollte und was vielleicht nicht so ratsam ist. Er hat den Zeitplan der Organisation und auch am Hochzeitstag selbst im Griff. Er berät das Brautpaar bei allen wichtigen Entscheidungen.
Den Bau des Eigenheims würde man auch einem Architekten anvertrauen. Ein bisschen ist die Organisation einer Hochzeit wie ein Hausbau. Viele Teilbereiche müssen genau budgetiert und durchdacht werden, alle Gewerke müssen sorgsam ausgesucht und aufeinander abgestimmt werden. Außerdem gilt es einen engen Zeitplan einzuhalten (sowohl in der Organisationsphase als auch an der Hochzeit inkl. Auf-/Abbau selbst). Immerhin geht es bei der Hochzeit auch normalerweise um zum Teil hohe 5-stellige Summen.
Damit wären wir auch schon beim Budget. Die meisten Brautpaare unterschätzen im Vorfeld, wieviel ihre Hochzeit gemäß ihren Wünschen und Träumen kosten wird. Siehe hierzu auch meinen Blogbeitrag zum Thema „Was kostet eine Hochzeit?“. Im Laufe der Planung muss dann immer wieder an vielen Stellen nachgebessert werden. Das ist schon ärgerlich, wenn man das Geld zur Verfügung hat. Wer allerdings ohnehin schon über ein knapperes Budget verfügt, hat eventuell bei der gebuchten Lokalität zu viel ausgegeben und muss später beim Essen oder der Dekoration sparen, obwohl ihm diese Posten vielleicht sehr wichtig waren. Hier kalkuliert der Hochzeitsplaner mit viel Erfahrung und Gespür frühzeitig realistisch und überwacht das Budget während der gesamten Planung.
Wenn man sich nun aber, dafür entschieden hat, einen Hochzeitsplaner zu buchen, wie findet man denn nun den Richtigen? Ich empfehle vor allem einen zu wählen, der Erfahrung hat. Auch nach 22 Jahren lerne ich bei jeder Hochzeit noch ein bisschen dazu. Je mehr der Planer schon erlebt hat, desto besser kann er vorausschauend arbeiten und das Brautpaar frühzeitig auf den richtigen Weg führen. Auch die Ausbildung des Planers ist nicht unerheblich. Was hat der Planer im Vorfeld gemacht und wie lange? Es gibt viele Wochenendkurse mit wohlklingenden Zertifikaten, die natürlich nicht gleichzusetzen sind mit einer mehrjährigen Ausbildung und/oder Berufserfahrung. Der Bund deutscher Hochzeitsplaner ist ein Zusammenschluss erfahrener Hochzeitsplaner. Er wurde von mir iniziiert und 2007 als eingetragener Verein eingetragen. Nur, wer schon eine Weile dabei ist und ein Auswahlverfahren erfolgreich bestanden hat, darf hier dabei sein. Daher gibt die Wahl eines Hochzeitsplaners, der hier Mitglied ist, eine Menge Sicherheit. Ansonsten hilft nur den Hochzeitsplaner genau nach seiner Ausbildung und Erfahrung zu fragen. Was qualifiziert ihn oder sie, die eigene Hochzeit professionell und perfekt zu organisieren.
Nun ist sicherlich jedem klar, warum ein Hochzeitsplaner sinnvoll ist. Ich empfehle jedem Brautpaar, genau zu überlegen, ob nicht die Investition in einen Weddingplanner für die eigene Hochzeit ratsam ist. Vielleicht reicht es schon, sich gezielt in ein paar Teilbereichen der Planung helfen zu lassen. Auch, wenn ein solcher Dienstleister nicht günstig ist, lohnt sich die Investition in der Regel sehr, um am Ende wirklich entspannt eine perfekt organisierte und unvergessliche Hochzeit zu erleben und nicht am falschen Ende Geld auszugeben.